Ich bin in in einem Kleiderladen und möchte mir ein neues Oberteil kaufen. Auf der Suche nach etwas Schönem schlendere ich durchs Geschäft und lasse meinen Blick über die Regale und Kleiderständer schweifen. Dort habe ich etwas entdeckt, das mir gefällt. Ich probiere das Kleidungsstück an. Nach einem Check des Preisschildes begebe ich mich zur Kasse und freue mich über das erworbene Schnäppchen in der Plastiktüte, was ja nebenbei gesagt auch nicht gerade umweltfreundlich ist.
Nun ja, ich habe ein Oberteil, das mir gefällt und vom Preis her in mein Studentenbudget passt. Aber wie ist es möglich, dass Kleidungsstücke so günstig abgegeben werden können? Das Etikett am Kleidungsstück spricht Bände: MADE IN CHINA. Die meisten Grosskonzerne lassen ihre Kleider in anderen Länder herstellen. Die Arbeitskräfte werden schlecht bezahlt und schuften unter schlechten Bedingungen. Die Dunkelziffer für Kinderarbeit ist hoch. Ich möchte auf ein anderes schockierendes Beispiel näher eingehen. Vor der Herstellung der Kleidungsstücke muss die Baumwolle mit einem bestimmten Pflanzenschutzmittel gegen Ungeziefer behandelt werden. Das Schlimmste daran ist, dass dieses Mittel bei uns in Europa als Gift verboten wurde. Da die Arbeitskräfte keinerlei Schutzkleidung tragen, hat das Hantieren mit diesem Gift negative Auswirkungen auf deren Gesundheit.
Und all diese Ungerechtigkeit nur, damit ich mir mein Tshirt möglichst günstig kaufen kann? Auf Kosten der Gesundheit anderer, wird mein Portemonnaie geschont. Das Traurige an der Sache ist, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Lohn angewiesen sind und den Job nicht einfach kündigen können.
Wir können dem entgegen wirken, indem wir das Einkaufen in solchen Grosskonzernen boykottieren. Das kann ja ein schwieriges Unterfangen werden, wenn man im ganzen multikulturellen Herstellungsdschungel ein Produkt finden möchte, auf dem steht: MADE IN SWITZERLAND.
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Danke für den Link : http://www.projekt-mahlzeit.de/aufgeschmeckt/bananenreise/Biggest_bite.htm
AntwortenLöschenDie Preisverteilung der Banane wird dort sehr gut aufgeschlüsselt. Wirklich sehr sehenswert.
Ich frage mich manchmal auch, wie wir es verantworten können so viele Produkte von China zu kaufen. In keinem anderen Land werden so viele Arbeiter „verheizt“ wie in China. Millionen von Menschen wurden in China durch ihre Arbeit invalide. Sie erhalten keine Unterstützung von den Unternehmen, die sie invalide gemacht haben. Der Staat hilft ebenfalls nicht. Im Magazin der Stern habe ich einen guten Artikel dazu gefunden.
http://www.stern.de/unterhaltung/fotografie/:Reportage-%FCber-Arbeit-China-Die-Knochenm%FChle/619767.html
Kleidung "Made in China" hat mich auch schon oft vor Gewissenskonflikte gestellt. Wie du es sehr schön beschreibst: hier das schöne Kleidungsstück zum unübertrefflichen Preis - da die menschenunwürdigen Produktionsbedingungen. Ich glaube, es hilft, wenn man die Grosskonzerne bestreikt, so wie du es vorgeschlagen hast. Ich habe mal im Kassensturz gesehen, dass die Migros irgendwas zu miserablen Bedingungen in China herstellen liess. Dieses Produkt wurde deswegen von den Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten nicht mehr gekauft. Um dies zu ändern, reiste extra eine Migrosdelegation nach China in diesen Produktionsbetrieb. Dort beschwerten sie sich bei dem Chef der Firma über die Arbeitsbedingungen. Ich weiss aber nicht mehr, obs genützt hat. Aber es ist auf jeden Fall ein Anfang.
AntwortenLöschenPS: Wegen umweltfreundlicher Keidung. Es gibt da einen deutschen Kleiderhersteller namens Hess (www.hessnatur.com). Die stellen nur umweltfreundliche Kleidung aus fairen Arbeitsbedingungen her, soviel ich mal gehört habe...
Liebe Melanie
AntwortenLöschenmir geht es oft genau so wie dir, wenn ich in den H&M gehe und mir ein billiges T-Shirt oder einen Schmuck oder so kaufe. Obwohl ich es eine super Sache finde, wenn man umweltfreundliche Kleidung kauft, kann ich mir das im Moment nicht leisten. Ich glaube aber, dass ich auch später noch gerne solche Kleider kaufen werde. Überigens ist es nicht zwingend so, dass teure Kleider auch wirklich umweltfreundlich hergestellt werden.
In meinem Blog über Schokolade bin ich auch auf die schlechten Arbeits- und Lebensbedingung und das Elend der Kakaobauern eingegangen. Ich finde es auch sehr traurig, wie diese Menschen leben müssen nur für unser Wohlergehen.
Hoffen wir, dass sich diesbezüglich in Zukunft etwas tut.
Liebe Grüsse
Annatina LG 06Ad
Kleider "made in China" sind das Eine. Ich denke da auch an die vielen elektronischen Geräte, die in China hergestellt werden. Meine flinken Finger tippen gerade auf einem Laptop "made in Japan". Beim Kauf habe ich nur darauf geachtet, welche Anforderungen der Lap erfüllt und nicht wo er produziert wurde. Ok, Japan ist nicht gleich China. Aber trotzdem, gerade auch bei vielen weiteren elektronischen Geräten wie Handys, TV, Audiogeräte etc. stammt sehr vieles aus dem Osten. Ich frage mich gerade, ob ich im Laden elektronische Artikel finden würde "made in Europe"?!
AntwortenLöschenHallo Melanie
AntwortenLöschenDein Blogeintrag hat mich zum Nachdenken angeregt. Gerade heute stand ich in einem Laden und wollte mir ein T- Shirt kaufen. Es lag in meinem Budget. Was hat mich also davon abgehalten, dieses Shirt zu kaufen? Es war eine Diskussion, welche ich einmal mit Freunden hatte. Jemand erzählte mir Dinge, welche du in deinem Blog erzählt hast.
Es ist eigentlich bedenklich, wenn ich mir überlege, für wie viele Güter, die ich beanspruche, kaufe etc. die Menschen unter schlechten Bedingungen arbeiten müssen. Für uns sieht alles günstig und gut aus aber viele Menschen interessiert es überhaupt nicht, unter welchen Umständen das Produkt hergestellt wurde. Das finde ich sehr schade. Klar ist es bei mir auch so, dass ich oft darauf achte, was billig ist und mir gefällt. Später kann ich sicher lich etwas daran ändern, aber im jetzigen Moment?
Liebe Grüsse Annina Grämiger LG06Ac