Was ist der unangenehmste Teil beim Gassi gehen mit dem Hund? Genau, er erledigt sein Geschäft und wir müssen und mit einem grünen Robidogsäckli um die Abfallprodukte kümmern. Da haben wir es bei uns selber doch um einiges angenehmer: einmal kurz die Spülung betätigen und schon hat es sich erledigt. Ganz nach dem Motto aus den Augen - aus dem Sinn.
Doch während wir uns bereits wieder um wichtigere Dinge kümmern, haben unsere Fäkalien noch einen weiten Weg vor sich. Kilometerweit treiben sie durch unser Kanalisationssystem. Unterwegs treffen sie auf einige Gegenstände, die eigentlich nicht hierher gehören:
- Binden, Kondome und Windeln verstopfen die Rohrleitungen
- Zigaretten und Rasierklingen behindern die Abwasserreinigung
- Medikamente und Kosmetikreste vergiften das Wasser
- Speisereste locken Ratten an
Das Kanalisationssystem muss in regelmässigen Abständen gewartet werden, nicht unbedingt ein beneidenswerter Job.
Endlich in der Kläranlage angekommen werden als erstes die Groben Verunreinigungen mit dem Rechen zurückgehalten. Dieser muss immer wieder gereinigt werden, damit es nicht zu Verstopfungen kommt. Im Sandfang (Absatzbecken) setzen sich die schweren Teilchen am Boden ab und können mit einem Räumer entfernt werden. Eine Kläranlage besteht zusätzlich zu Rechen und Sandfang noch aus einem Klärbecken, in dem Bakterien weitere Schmutzstoffe aus dem Abwasser entfernen. Aber auch sie fressen nicht alles, Stoffe wie Öle, Gifte, Tabak oder Bestandteile von Waschmitteln gehen ungeklärt in Flüsse und Seen. Moderne Anlagen haben hinter das Klärbecken noch eine chemische Reinigungsstufe geschaltet.
Die Toilettenspülung - ein Luxus auf den ich nicht verzichten möchte.
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Lieber Pascal
AntwortenLöschenDein Text hat mir sehr gefallen. Auch ich möchte auf den Luxus der WC-Spülung nicht verzichten. Übrigens habe ich mich auch schon gefragt, wohin denn meine Ausscheidungen so gehen, nachdem man die Spülung betätigt hat. Schaffen sie es bis ins Meer? Oder sehen sie gar nicht erst das Licht, am andern Ende des Tunnels? Fragen über Fragen, wenn man sich das alles einmal bewusst vorstellt.
Das mit den Stoffen, die ungeklärt ins Wasser gelangen, habe ich nicht gewusst. Auch sagt man, dass das Östrogen im Urin der Frauen, welche die Pille nehmen, den Weg wieder ins Trinkwasser findet und so die Männer weibliche Hormone aufnehmen. Was das für Folgen hat, weiss man noch nicht so genau.
Die Chinesen benutzen ja kein Toilettenpapier, sondern nehmen Wasser um abzuwischen. Ist auch gut so. Denn würden alle Chinesen Toilettenpapier benutzen, wäre das fatal für den Regenwald...dafür brauchen sie Unmengen an Essstäbchen. Sie benutzen nämlich nicht immer die gleichen und drum werden auch immer wieder ganz viele Bäume abgesägt, die ja CO2 binden...
Machs ganz gut
Ein ganz lieber Gruss
Yves Thoma, LG06C, 10.3.09