Donnerstag, 19. März 2009

Natur erleben am Platzspitz

Als ich heute in Zürich war, nahm ich mir bewusst eine Stunde Zeit und machte es mir im Platzspitz, einem Park ganz in der Nähe vom Bahnhof, gemütlich. Ich mache mir ein paar Gedanken über die Vergangenheit des Platzspitzes. Der Ort wurde schon immer gerne von Menschen besucht. Gegen Ende der 80er Jahren hat ihn vor allem die offene Drogenszene für sich entdeckt. Zeitweise hielten sich gegen 3000 Drogenkonsumenten im Park auf. Zurück zur Gegenwart:

Die ersten Wahrnehmungen, die mich erreichten, waren die warmen Sonnenstrahlen. Als nächstes nahm ich den angenehmen Frühlingsduft wahr. Je länger ich dort sass, desto intensiver konnte ich die Natur spüren. Ich hörte die Limmat rauschen und sah die schönen Pflanzen in den Beeten. Die mich umgebende Natur nahm alle meine Sinne, ausser dem Geschmackssinn, in Beschlag.
Dieses bewusste Wahrnehmen der Natur löst bei mir positive Emotionen aus. Man kann eine innere Ruhe finden, die im schnelllebigen Alltag nicht mehr selbstverständlich ist.

Ich fühle mich in der Natur verbunden, wenn ich mich darin befinde. Ich fühle mich aber nicht in jeder Umgebung gleich wohl. Am liebsten halte ich mich in der Nähe von Gewässer oder auf einem erhöhten Standort auf. Wichtig ist mir an beiden Orten, dass es angenehm warm ist.
Ich bin froh, dass ich die Gelegenheit habe, ein Teil dieser grossen Natur zu sein. Ob es Zufall, Schicksal oder Bestimmung ist werden wir wohl nie mit Sicherheit bestimmen können.

Ich denke übrigens nicht dass mein Handeln für eine nachhaltige Zukunft mit diesem Naturbezug in Zusammenhang steht.

Mittwoch, 18. März 2009

"Grüess Gott wohl"


Ich habe mich heute bei strahlendem Sonnenschein auf einen Spaziergang begeben. Einmal mehr war ich von der wunderschönen Natur überwältigt.

Mein Lieblingsplätzchen in der Natur ist schnell erreicht. Es ist eine rote Bank auf einer Anhöhe mit direkter Sicht auf den Säntis und die Churfirsten. Dort setze ich mich hin und lasse mein Gesicht von der Sonne bestrahlen. Ich spüre dann jeweils förmlich, wie die Strahlen durch meine Haut dringen und dort direkt in Glückshormone umgewandelt werden. Meistens setze ich meinen Spaziergang erst dann fort, wenn Wolken aufziehen oder ich sonst einen dringenden Grund habe, nach Hause zu gehen.

Auf meinem Spaziergang bin ich nur 3 Mal anderen Menschen begegnet. Auffällig war, dass alle etwa ein halbes Jahrhundert älter waren als ich. Warum eigentlich begeben sich nicht mehr junge Menschen in die Natur?
Als ich einem alten Herr mit Stock begegnet bin, sagte er „Grüess Gott wohl“ zu mir, während ich mit meinem zweisilbigen „Grüezi“ recht schäbig daneben aussah. Meine Theorie zu dieser ausgedehnten Begrüssungsformel: In der Natur nehmen sich die Menschen noch Zeit für freundliche Gesten und sind gut gelaunt. Diese Vermutung hat sich mir eine halbe Stunde später bestätigt, als mir in der mehr besiedelten Gegend und neben befahrener Strasse eine Frau begegnet ist, die mein Grüssen nicht erwiderte.

Oft und gerne nehme ich die Chance wahr und lasse in der Natur meine Seele baumeln. Vor allem wenn ich viel Stress habe oder über etwas nachdenken möchte, kann ich an der frischen Luft abschalten und neue Energie tanken. Da die Natur so viele verschiedene Facetten hat, wird es mir auch nie langweilig. Ob ich in den Bergen, im Wald oder an einem See bin, ist deshalb nebensächlich.

Sonntag, 15. März 2009

Ob Fussball oder Wald, Hauptsache grün-weiss!

Mein Spaziergang führte mich in den Wald. Der Schnee ist weg, die Blätter sind noch nicht da. Die Farben, die der Wald mir zeigt, sind braun und kaum grün. Obwohl dieser Zustand des Waldes auch seine Faszination hat, gefällt mir ein Spaziergang im tiefen Winter oder im saftigen Grün des Frühlings besser... Im Winter ist es schön, wenn der Schnee unter den Fusssohlen knirscht. Im Frühling zwitschern bereits die Vögel und die Blätter sind noch ganz frisch und hellgrün. Diese Zwischenzeit, auch farblich gesehen, gefällt mir nicht.

Im Wald ist es im Moment unglaublich ruhig. Die Vögel sind noch nicht so deutlich zu hören, die Menschen spazieren auch noch nicht so häufig im Wald, es ist einfach nur ruhig.

Im Fussball hingegen herrscht im Moment wieder Hochbetrieb. Die Rückrunde hat begonnen und die Fussballer schiessen wieder Tore, fallen auf den Rasen wie sterbende Schwäne, die Zuschauer schreien... Auch dieses Wochenende ist fussballerisch gesehen, eine Zwischenzeit. Vom letzten Spiel bis zum nächsten vergehen nur zwei ganze Tage. Zeit also, um sich vom ganzen Rummel des letzten Spiels zu erholen und sich fit für das nächste (Cup)-Spiel zu machen.

Was hat das Ganze nun mit dem Blogthema zu tun? Ich finde es interessant, wie unterschiedlich und gleichzeitig faszinierend die beiden Orte (Wald und Fussballstadion) sind. Im Stadion gehen die Emotionen hoch, viele Leute sind anwesend... es ist laut. Im Wald hingegen können die Emotionen auch hoch gehen, jedoch eher innerlich. Es ist so schön, bei Sonnenschein und warmem Sommerwetter durch die Wälder zu streifen und die Düfte der unterschiedlichen Jahreszeiten zu riechen. Die Hauptsache, es ist entweder richtig Winter, richtig Frühling, richtig Sommer oder richtig Herbst.

So kann gesagt werden: Hauptsache, die "Farben" stimmen. Egal, ob im Wald oder auf dem Fussballrasen, Hauptsache "GRÜN-WEISS!"...

Samstag, 14. März 2009

Irgendwann


Zeitgleich mit dem Frühling fühle ich, wie auch ich wieder erwache. Die Kälte verlässt das Land. Die weisse Pracht schmilzt dahin. Die Landschaft ist in grüne Farbe getaucht. Die Sonne erwärmt den Boden und mein Herz. Der Himmel ist strahlend Blau. Unterschiedliche Vogelgesänge können überall vernommen werden. An Jedem Tag kommt ein neuer Gesang hinzu. Birke, Eiche und Haselnuss erwachen aus ihrem Schlaf.

Ich schliesse meine Augen und versuche das Lied der Natur zu geniessen. Eine Zeit lang gelingt es mir auch. Ich höre ihre Klänge. Immer wieder durchbricht ein Töfffahrer in der Ferne das Konzert. Auf der nahen Wiese, düngt ein Landwirt. Diese Nebengeräusche verhindern, dass ich mich auf die Natur einlassen kann. Es kommt wie vor, wie im Kino. Ich möchte einen Film schauen und ständig klingelt ein Natel!

Ich bin kein richtiger Teil der Natur. Ich fühle mich nicht als Teil der Natur. Ich lebe nicht in der Natur. Dafür beschäftige ich mich zu wenig mit ihr. Andere Dinge in meinem Leben scheinen wichtiger zu sein, als sie. Meine Gedanken kreisen um andere Dinge. An sie denke ich kaum. Ich habe ihr nicht geholfen, als sie mich vielleicht brauchte. Ich habe ihr viel zuwenig gedankt, für all die schönen Dinge, die sie mir geschenkt hat. Wir haben uns auseinander gelebt. Ich war es, der Schluss gemacht hat. Manchmal bereue ich es und denke zurück an die schönen Momente, die am Ende jeder Beziehung zurück bleiben.

Als ein kleiner Junge waren wir immer zusammen. Wir hatten eine schöne, unbeschwerte Zeit miteinander. Ich liebte sie und sie liebte mich. Diese Zeit ist vorbei. Zu lange habe ich mich bei ihr nicht mehr gemeldet.

Ich habe sie nicht vergessen. Ein Teil von mir, liebt sie immer noch. Irgendwann werde ich, zur ihr zurück kehren. Ich hoffe, dass sie mir verzeiht! Leider habe ich jetzt keine Zeit für sie. Wir werden uns aber wieder sehen. Irgendwann.

Freitag, 13. März 2009

Ich hab langsam genug vom Blog

Nun sitze ich schon geschlagene 10 Minuten vor dem Laptop und finde einfach keinen Anfang. Wo soll ich anfangen? Soll ich zuerst schreiben, dass ich dieses Thema saublöd finde? Oder soll ich zuerst etwas zum Thema schreiben und erst dann meinen Frust ablassen? Nicht dass mich die Natur nicht interessiert, aber langsam hängen mir diese Schreibaufträge zum Hals raus. Wir haben jetzt dann langsam genug reflektiert, wann kapiert ihr das endlich! Und wir haben im Moment auch genug besseres zu tun, als uns jede Woche 1500 Zeichen zu irgendeinem "Finde-dich-selbst-Thema" aus den Fingern zu saugen!

Die Frage vom Anfang hat sich wohl erübrigt. Der Frust war stärker, nun also zum geforderten Thema dieses Wochenauftrages: meine Wahrnehmung der Natur. Die Natur bedeutet mir schon seit jeher sehr viel. Es kommt oft vor, dass ich eine Art Ursehnsucht nach der Natur spüre und auf dem direktesten Weg in einen Wald muss. Diese Sehnsucht lässt sich mit der Sehnsucht nach einer geliebten Person vergleichen. Man kann an nichts anderes mehr denken, spürt ein Kribbeln in den Fingerspitzen und will sofort zu ihr. Dieses Verlangen spüre ich oftmals nach der Natur.

Während meiner Pubertät war diese Sehnsucht besonders stark. Beinahe jedes Wochenende bin ich mit dem Velo und später dann mit meinem Pfupf raus in die Natur gefahren. Hab mir Zuhause ein paar Brote gestrichen und etwas für übers Feuer mitgenommen und bin in irgendeinen Wald rund um Gossau. Damals kannte ich sie alle wie meine Hosentasche. Den Rütiwald, den Buechenwald, den Lätschenwald, den Sommersbüelwald und den Wald beim Tannenberg. Ich könnte heute noch blind durch diese Wälder gehen. Wenn ich mir einen Platz ausgesucht hatte, suchte ich Holz, machte mir ein Feuer, ass was und legte mich dann schlafen. Manchmal besuchte mich meine Familie nach ein paar Stunden. Ich denke, sie fanden es etwas komisch, dass ihr 14-jähriger Sohn am Sonntag den ganzen Tag irgendwo in den Wäldern rumliegt, anstatt dem Alter entsprechend Zuhause TV zu schauen, zu gamen oder Terror zu machen. Vielfach baute ich mir auch Hütten. Irgendwo im Wald fand man immer abgesägte Tannenäste und ein paar Gitternetze (von wo die wohl immer herkamen??).

Einmal bekam ich es mächtig mit der Angst zu tun. Ich sträunte einem Kater gleich wieder einmal kreuz und quer durch einen Wald, als ich plötzlich ein paar Meter hinter einem kleinen roten Auto zum Stehen kam. Das Auto war ziemlich gut zwischen den Bäumen verborgen. Ich frug mich, wer hier bloss ein Auto parkiert. Plötzlich merkte ich, dass da ein Mann bewegungslos hinter dem Steuer sass. Er war nicht tot, dafür sass er zu aufrecht. Ich wusste nicht, ob er mich bemerkt hatte, da ich in seinem Rücken, knapp hinter dem Kofferraum, war. Den Puls auf 200, rannte ich davon, nur möglichst schnell zu meinem Velo und dann auf schnellstem Weg nach Hause. Zu unheimlich war mir dieses Auto, versteckt zwischen Bäumen und dann noch dieser Mann, der regungslos am Steuer sass. Ich habe es zwar meinen Eltern erzählt, aber irgendwie war das alles ganz schnell wieder vergessen. Zwei Wochen später las ich in der Zeitung, dass in dem Wald, wo ich das Auto gesehen habe, eine rumänische Diebesbande ausgehoben wurde. Sie wohnte seit längerer Zeit in diesem Wald. Der Mann in diesem Auto war wohl sowas wie eine Wache und passte auf das Auto auf. Was, wenn ich 10 Meter mehr links gelaufen wäre und mein Weg vor anstatt hinter dem Auto durchgeführt hätte? Was, wenn mich der Fahrer hätte flüchten sehen und mich verfolgt hätte? Was, wenn ich jetzt schon längst 1500 Zeichen geschrieben hätte? In allen Fällen wohl: schnell weg hier!

Donnerstag, 12. März 2009

Aufmerksame Hunde

Ich habe in der vergangenen Woche versucht generell achtsamer zu sein. Es hat nicht wirklich funktioniert. Ich konnte mich zwar auf gewisse Dinge besonders konzentrieren, musste dadurch jedoch andere Geschehnisse um mich herum vernachlässigen. Ich denke, dass unsere Wahrnehmung einfach eine gewisse Kapazität hat. Die ganzen Eindrücke, die auf uns einwirken werden entweder bewusst wahrgenommen oder gefiltert.

Trotz alledem habe ich unsere beiden Schäferhunde in dieser Woche besonders aufmerksam beobachtet. Wann immer jemand aus unserer Familie zuhause ist, befinden sie sich in einem grosszügigen Auslauf um das Haus.
Während sie im Umgang mit fremden Menschen sehr umgänglich sind, sind sie auf Hunde aus der Nachbarschaft nicht gut zu bellen. Kaum nähert sich ein Hund mit Herrchen geht das Gebell los. Aber nicht bei allen gleich intensiv. Gegen einige Hunde scheinen sie nichts zu haben und bellen sozusagen einfach pro forma, um zu zeigen, dass sie da sind. Bei anderen Hunden bellen sie laut und intensiv. Wie genau sie die Sympathie verteilen ist mir ein Rätsel.

Die Rollenverteilung zwischen unseren beiden Hunden ist klar geregelt. Picco, der ältere Hund, döst gerne vor sich hin, während Rocco, der jüngere, bei der Terrasse Ausschau nach feindlichen Hunden hält. Nähert sich ein fremder Hund sucht Rocco sofort den Augenkontakt mit Picco. Dieser kommt dann auch nach vorne, prüft kurz die Situation und entscheidet sich dann für bellen oder ignorieren. Rocco passt sich in etwa 90 Prozent der Fälle dem Verhalten von Picco an.

Mittwoch, 11. März 2009

Change!


Eine junge Frau regt sich fürchterlich auf. Ihre Gläser wollen einfach nicht sauber werden. In wenigen Minuten werden ihre Nachbarn zum Essen kommen. Sie ist verzweifelt! Was soll sie tun? Sie kann ihren Gästen solche Gläser nicht zumuten! Ihre Welt wird mit den schmutzigen Gläsern zusammenbrechen.
Plötzlich, wie aus dem nichts gibt es Hoffnung! Ein neues Geschirrspülmittel erscheint. Die Gläser glänzen durch das Mittel wie Edelsteine. Die Katastrophe konnte abgewendet werden. Die junge Frau ist überglücklich. „Es klappte dann auch mit den Nachbarn.“

Nach zwanzig Kilometer Fussmarsch, um Wasser zu holen, freut sich ein Kind in Afrika darüber, endlich wieder zu Hause zu sein.

Barack Obama möchte die Truppen in Afghanistan aufstocken. Amerikas Waffenproduzenten freut es. Ihre Kurse steigen! Als eine der wenigen Industriezweige stellen sie mehr Leute ein. Viele Arbeiter wechseln von GM zur Schusswaffenindustrie. Tausende Jobs konnten verlagert werden. Den American Dream gibt es noch!

Eine alte Frau wartet, bis sie über den Zebrastreifen gehen kann. Sie kann die Autos mit ihren schlechten Augen kaum sehen. Viele Autos ziehen an ihr vorbei. Ein schneebedecktes Auto hält.

Wir hatten einen sehr langen Winter. Er ist noch immer nicht zu Ende. Viele Meteorologen konnten sich nicht an einen so strengen Winter erinnern. Die Auswirkungen der Menschen darauf werden nicht erwähnt.

Ein Referent redet über die Schulentwicklung in seinem Kanton. „Weg von der Selektion“ heisst es. Chancengleichheit für alle. Die Schule hat sich geändert.

Zehn Bewerbungen von einer Person kursieren im ganzen Kanton. Jede einzelne Bewerbung kommt auf einen eigenen Stapel. Die Schulgemeinden selektionieren die Bewerber/in nach verschiedenen Kriterien. Die Besten haben die besten Chancen. „Weg von der Selektion“ und Chancengleichheit werden auf später verschoben!

Eine Katze liegt tot auf der Autobahn. Die Autos fahren an ihr vorbei. Niemand beachtet sie. Sie hatte keine Chance.

Der Tag neigt sich zu Ende. Irgendwo beginnt der „Change“. Wo, weiss niemand.

achtsam vs. sparsam

Das Wetter spielt wieder einmal verrückt in letzter Zeit. Obwohl eigentlich erst der nächste Monat für solche Wetterkapriolen bekannt ist, so scheint bereits im März die Sonne 5 Min. nachdem ein richtiger Schneesturm über uns hinweggefegt ist (Montag). In dieser Zeit kann man spannende Stimmungsbilder wahrnehmen. Der See verändert seine Farbe ständig. An einem Tag peitschen die Wellen an die Ufer während an einem anderen Tag die Schiffe die grössten Wellen verursachen. Die Farben verändern sich genauso schnell, mal ist er grau, dann blau, dann wieder beinahe grün usw.

So wie das Wetter im Moment verrückt spielt, so unterschiedlich sind auch die Menschen im Zug. Verschnupfte Menschen niessen um die Wette während im Nebenabteil kräftig zwischen Jugendlichen geflirtet wird. Ein Mann schikaniert am Handy seine Frau während ein junger Papa mit seinem Sohn im Spielwagen der SBB spielt. Es gibt doch tatsächlich Leute, die sich über den Kinderlärm in diesem Wagen aufregen. Ein bischen mehr Achtsamkeit wäre diesen Leuten zu wünschen.

Zu guter Letzt ging ich gestern einkaufen. Überall hängen Aktionsplakate mit reduzierten Preisen. 3 für 2, halber Preis, heute 10x Cumulus-Punkte... Ich bin weder auf die Produkte mit 10-fach Cumulus Punkte angewiesen, noch brauche ich heute ein Produkt, welches zum halben Preis verkauft wird. Ganz bewusst gehe ich durch den Laden und kaufe nur das, was ich wirklich brauche. Dieses Mal lasse ich mich nicht von diesen herabgesetzten Produkten verführen. Vielfach brauche ich doch genau solche Produkte sowieso nicht.

Dienstag, 10. März 2009

Zugluft

Achtsam sein…achtsam werden? Hm, irgendwie ist man doch immer achtsam. Das Problem ist einfach, dass man diese Aufmerksamkeit immer auf dieselben Dinge fokussiert. Wie heisst es so schön „Die kleinen Freuden im Leben“ gehen leider zu oft unter.

Diese Woche habe ich mir einmal vorgenommen, während den 1,5 Stunden mit dem ÖV nach Rorschach ganz besonders achtsam zu sein. Gleich beim Einsteigen in den Bus nehme ich schon Vieles wahr. Trotz des bis auf den letzten Platz besetzten Busses herrscht eine überraschende Stille. Es wird wenig gesprochen, was wohl daran liegt, dass nicht jeder Mensch die Morgenstund mit Gold im Mund beginnt. Von einigen Plätzen schallt Musik aus den Kopfhörern, ansonsten ist noch der meditative Klang des an die Fenster prasselnden Regens zu vernehmen. Im Zug wird die Geräuschpalette ergänzt: 20min-Zeitungsblättern unterstrichen von „Nächster Halt Gossau.“
(Kurz) vor der Ankunft in St. Gallen bildet sich die übliche Menschenschlange. Keine Ahnung, warum sie alle lieber die letzten Meter stehend Zug fahren.
Und hier beginnt dann das stressige Leben. Hunderte von Menschen strömen über den Perron. Alle haben ein Ziel und wissen genau, wohin sie wollen. Hinter jeder Frau, jedem Mann steckt eine interessante Lebensgeschichte, die aber in der der Masse untergeht und momentan auch gar niemanden interessiert. Alle wollen nur so schnell wie möglich von A nach B gelangen oder sich im Bus einen Sitzplatz ergattern.

Auf dem Nachhauseweg dann ein weiteres Phänomen, das mir schon öfters aufgefallen ist. Man sagt ja, der Mensch sei ein Herdentier. Er braucht die anderen Menschen. Komisch nur, dass sich jeder im Zug zuerst ein freies Abteil sucht. In den Stosszeiten werden diese Plätze sowieso noch besetzt. Man könnte doch auch einfach die Sitze von vorne her auffüllen. Schliesslich haben vier Leute pro Abteil Platz. Wer setzt sich im Bus schon direkt neben eine andere Person, wenn der Rest leer ist? Zugegeben, auch ich gehöre nicht dazu.

Mein Fazit zum achtsam Sein: Ich kann mich zwar immer wieder daran erinnern, achtsam zu sein. Letztendlich denke ich aber, dass mir einfach diejenigen Dinge auffallen, die mir sonst auch ins Auge springen. Es gibt Schriftzüge, die ich jedes Mal lese, wenn ich mit dem Zug vorbeifahre, obwohl ich schon längst weiss, was darauf steht.

Samstag, 7. März 2009

Rückmeldung zu den ersten drei Runden

Liebe Blog-Gruppe
In der ersten Runde haben Sie sich mit Ihrem ökologischen Fussabdruck beschäftigt. Fairerweise veröffentliche ich auch meine Daten: 1,9 Planeten, CO2-Anteil: 7,3 t. Drei von Ihnen waren sehr erstaunt über Ihre hohen resp. niedrigen Werte.
Es schärft sicher das Bewusstsein, wenn man mal sieht (wie genau oder ungenau die Berechnungsarten auch sein mögen), wie wenig nachhaltig unsere Lebensweisen halt immer noch ist. Aber im Kleinen kann man sein Verhalten schon ändern, wie Sie mit ihren Verbesserungsvorschlägen gezeigt haben.
Fehlendes Wissen liegt unserem nicht immer sehr nachhaltigen Verhalten nicht zugrunde. In der zweiten Blog-Runde haben Sie gesehen, dass täglich in den Medien über Entwicklungen im Bereich der Nachhaltigkeit berichtet wird. Ihre Kommentare zu diesen Meldungen bewegten sich auf einem mittleren Niveau.
In der dritten Runde haben Sie sich Gedanken gemacht über Vernetzungen, welche entstehen, bis ein Produkt zu Ihnen gelangt resp. von Ihnen weggeht. Die Schokolodae, Bananen, Billigkleider, die SBB oder die Abwässer sind geeignete Beispiele gewesen, um zu zeigen, wie vernetzt heute in einer globalisierten Weg alles mit allem ist. Vielfach profitieren wir davon, während andere darunter leiden (Süsse in unserem Leben nimmt Süsse von Millionen anderen Menschen weg)!
Ich bin gespannt auf Ihre nächsten Posts.
C. Stucky

Den Frühling wahrgenommen

Grummel-grummel... Dieses Blogthema inspiriert mich grad überhaupt nicht... Was habe ich denn diese Woche bewusst wahrgenommen? Eigentlich nur die Bachelorarbeit. Jeden Morgen beim Aufstehen der Gedanke "Shit, noch einen Tag weniger bis zur Abgabe!".

Gab es sonst noch was? Es kann doch nicht sein, dass die Schule (v.a. DIESE Schule) dermassen die eigenen Gedanken beherrscht. Ah doch, jetzt kommt mir was in den Sinn: Ich habe wahrgenommen, dass der Frühling in den Startlöchern steht. Doch, eigentlich habe ich die Frühlingsvorboten sogar sehr stark wahrgenommen.

Da wären zum einen mal die Vögel, die einen morgens mit ihrem schönen Gezwitscher beim Aufstehen begleiten. Mich freut das immer enorm, wenn ich plötzlich merke, dass "alle Vögel sind scho-ho-n da, alle Vögel, a-a-lle". Dann kann es draussen noch so viel Schnee haben. Wenn man die Vögel hört, weiss man, dass der Frühling nicht mehr fern ist, sondern, dass er eigentlich schon begonnen hat.

Ich habe noch andere Zeichen des Frühlings wahrgenommen, z.B. die Knospen, die bereits an vielen Pflanzen zu sehen sind. Und dann noch etwas, was für Aug und Gemüt eine wahre Wohltat ist. Nämlich gibt es in Rorschach einen Garten, in welchem bereits eine ganze Wiese voller Blumen spriesst. Diese Wiese liegt auf dem Weg an den Hauptbahnhof. Der Garten gehört zu einem dieser wundervollen grossen Häuser, welche an der langen Gerade zwischen Hauptbahnhof und Stella Maris liegen. Wer also das nächste Mal diese Strecke entlang läuft, ein Blick auf diese Wiese lohnt sich.

Freitag, 6. März 2009

Aus den Augen – aus dem Sinn

Was ist der unangenehmste Teil beim Gassi gehen mit dem Hund? Genau, er erledigt sein Geschäft und wir müssen und mit einem grünen Robidogsäckli um die Abfallprodukte kümmern. Da haben wir es bei uns selber doch um einiges angenehmer: einmal kurz die Spülung betätigen und schon hat es sich erledigt. Ganz nach dem Motto aus den Augen - aus dem Sinn.

Doch während wir uns bereits wieder um wichtigere Dinge kümmern, haben unsere Fäkalien noch einen weiten Weg vor sich. Kilometerweit treiben sie durch unser Kanalisationssystem. Unterwegs treffen sie auf einige Gegenstände, die eigentlich nicht hierher gehören:

- Binden, Kondome und Windeln verstopfen die Rohrleitungen
- Zigaretten und Rasierklingen behindern die Abwasserreinigung
- Medikamente und Kosmetikreste vergiften das Wasser
- Speisereste locken Ratten an

Das Kanalisationssystem muss in regelmässigen Abständen gewartet werden, nicht unbedingt ein beneidenswerter Job.

Endlich in der Kläranlage angekommen werden als erstes die Groben Verunreinigungen mit dem Rechen zurückgehalten. Dieser muss immer wieder gereinigt werden, damit es nicht zu Verstopfungen kommt. Im Sandfang (Absatzbecken) setzen sich die schweren Teilchen am Boden ab und können mit einem Räumer entfernt werden. Eine Kläranlage besteht zusätzlich zu Rechen und Sandfang noch aus einem Klärbecken, in dem Bakterien weitere Schmutzstoffe aus dem Abwasser entfernen. Aber auch sie fressen nicht alles, Stoffe wie Öle, Gifte, Tabak oder Bestandteile von Waschmitteln gehen ungeklärt in Flüsse und Seen. Moderne Anlagen haben hinter das Klärbecken noch eine chemische Reinigungsstufe geschaltet.

Die Toilettenspülung - ein Luxus auf den ich nicht verzichten möchte.

Mittwoch, 4. März 2009

SBB = Sehr Benutzerfreundlich Bewegen

Im Blog dieser Woche möchte ich einmal mein (beinahe) täglicher Weg mit der Bahn genauer anschauen. Als regelmässiger Bahnfahrer finde ich es spannend, wie viele Menschen für dieses Unternehmen arbeiten, um täglich Hunderttausende Pendler/innen zu befördern. Daher überlege ich mir heute einmal, wer alles für meinen Weg an die PH verantwortlich war.

Zum Einen sind das natürlich in erster Linie die Lokomotivführer, die uns befördern. Wir möchten am Morgen auch gerne in saubere und funktionierende Fahrzeuge einsteigen. Putzequipen und technische Mitarbeiter sorgen dafür, dass in der Regel alles funktioniert. Damit ein Lokomotivführer überhaupt weiss, wo er am Morgen seinen Dienst beginnen soll, müssen Arbeitspläne erstellt werden. Ruhezeiten für die Spätschicht und Ferien müssen auch einberechnet werden. Und wenn dann mal nicht alles so läuft wie geplant, wie heute...

Als ich heute Morgen in St. Gallen für den Weg nach Rorschach umsteigen musste, hatte der Anschlusszug 25 Minuten Verspätung. Angestellte der Bahn gaben auf dem Perron höflich Auskunft und mussten sich von verärgerten Bahnkunden einiges anhören lassen. Handys der Angestellten durften von Kunden benützt werden, um Freunde und Bekannte über die Verspätung zu informieren.
Züge mussten auf andere Geleise umgeleitet werden, Kondukteure warteten auf ihren Zug usw. Ich stelle mir vor, dass im Hintergrund sehr viele Menschen zur Bereinigung dieser Situation gearbeitet haben. Evtl. wurden Arbeitspläne geändert, zusätzliche Mitarbeiter aufgeboten usw. Nur aufgrund einer Verspätung eines einzigen Zuges. Schlussendlich kam ich dann trotzdem noch nach Rorschach, mit einem anderen Zug, freundlichem Personal... einfach 40 Minuten zu spät. Aber was solls, ein wenig Ablenkung vom Alltag hat ganz gut getan.

Eisenbahnfahren scheint übrigens sehr nachhaltig zu sein:)! So, jetzt beende ich meine Schleichwerbung für die SBB:).

Sonntag, 1. März 2009

Made in China

Ich bin in in einem Kleiderladen und möchte mir ein neues Oberteil kaufen. Auf der Suche nach etwas Schönem schlendere ich durchs Geschäft und lasse meinen Blick über die Regale und Kleiderständer schweifen. Dort habe ich etwas entdeckt, das mir gefällt. Ich probiere das Kleidungsstück an. Nach einem Check des Preisschildes begebe ich mich zur Kasse und freue mich über das erworbene Schnäppchen in der Plastiktüte, was ja nebenbei gesagt auch nicht gerade umweltfreundlich ist.
Nun ja, ich habe ein Oberteil, das mir gefällt und vom Preis her in mein Studentenbudget passt. Aber wie ist es möglich, dass Kleidungsstücke so günstig abgegeben werden können? Das Etikett am Kleidungsstück spricht Bände: MADE IN CHINA. Die meisten Grosskonzerne lassen ihre Kleider in anderen Länder herstellen. Die Arbeitskräfte werden schlecht bezahlt und schuften unter schlechten Bedingungen. Die Dunkelziffer für Kinderarbeit ist hoch. Ich möchte auf ein anderes schockierendes Beispiel näher eingehen. Vor der Herstellung der Kleidungsstücke muss die Baumwolle mit einem bestimmten Pflanzenschutzmittel gegen Ungeziefer behandelt werden. Das Schlimmste daran ist, dass dieses Mittel bei uns in Europa als Gift verboten wurde. Da die Arbeitskräfte keinerlei Schutzkleidung tragen, hat das Hantieren mit diesem Gift negative Auswirkungen auf deren Gesundheit.
Und all diese Ungerechtigkeit nur, damit ich mir mein Tshirt möglichst günstig kaufen kann? Auf Kosten der Gesundheit anderer, wird mein Portemonnaie geschont. Das Traurige an der Sache ist, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Lohn angewiesen sind und den Job nicht einfach kündigen können.
Wir können dem entgegen wirken, indem wir das Einkaufen in solchen Grosskonzernen boykottieren. Das kann ja ein schwieriges Unterfangen werden, wenn man im ganzen multikulturellen Herstellungsdschungel ein Produkt finden möchte, auf dem steht: MADE IN SWITZERLAND.

Alles Banane!

Wir sind irgendwo in Südamerika. Gerade hat das Flugzeug seine Pestizide über einem grossen Bananenfeld versprüht. Grüne, längliche Früchte wachsen auf dieser Plantage. Der Besitzer ist ein Amerikaner. Er ist unzufrieden. Seit der Wirtschaftskrise essen die Menschen der Welt weniger Bananen. Sie sind zu teuer. Morgen wird er etwa hundert Arbeitern kündigen müssen.

Die Bananen werden mit einem Lastwagen zur Ostküste gefahren. Es ist ein alter Lastwagen. Der Lastwagen kündigt sich mit schwarzem, flockigem Dieselrauch an. Der CO2 Ausstoss liegt weit über der europäischen Norm. Aber hier unten in Südamerika stört sich niemand daran.

An der Ostküste werden die Bananen auf ein Containerschiff geladen. Das riesige Schiff ist gerade dabei sein Ballastwasser aus China abzulassen. Millionen von einzelligen Parasiten werden dadurch unabsichtlich auf die amerikanische Ostküste losgelassen. Die Schlinge um die heimische Unterwasserfauna wird wieder ein bisschen fester zugezogen.

In Deutschland in Bremerhaven werden die Bananen auf den Zug verladen. Sehr umweltbewusst werden dadurch die Bananen in die Schweiz geliefert. Nun gelangen sie in die Regale von Grossverteilern.

Gerade verlädt Frau Schmid ihre Einkaufstüte in ihr Auto. In der Tüte befinden sich die Bananen, welche einen so langen Weg zurück gelegt haben. Ihre Kinder werden sich auf die süssen Früchte freuen. Ist Frau Schmid oder ihren Kinder bewusst, wieviel Energie der Transport gekostet hat? Kennt die Familie die ökologischen Auswirkungen ihrer Bananen?

http://www.sbbcargo.com/210806_bananen_d.pdf