Passend zur Fastenzeit will ich mich mit der Tafel Schokolade befassen, welche hier auf meinem Schreibtisch liegt. Dass ich in Kürze ein bisschen davon abbeissen kann und danach von einem wahren Glückshormoncocktail durchflutet werde, darf ich vor allem den Kakaobauern verdanken. Sie haben bei schwierigen Arbeitsbedingungen und mit Aussicht auf wenig Lohn die Kakaobohnen geerntet, welche den Hauptteil der Schokolade ausmachen. Anschliessend gingen die Kakaobohnen weiter in die Schokoladenfabriken der Industrienationen. Dort wurden sie unter anderem von Fabrikarbeiterinnen und Fabrikarbeitern in mühsamer Fliessbandarbeit abgepackt, kontrolliert, aussortiert etc.
Man merkt schnell: Die Schokolade ein sehr paradoxes Produkt. Wir geniessen sie zu einem günstigen Preis in unseren sicheren vier Wänden, während wir Andere hart dafür arbeiten lassen. Diesbezüglich gibt es einen Satz, den man treffender wohl nicht formulieren könnte: "Indem wir Süsse in unser Leben bringen, nehmen wir die Süsse von Millionen von Menschen aus deren Leben". Am Beispiel Schokolade kann dies sehr gut verdeutlicht werden. Damit wir von der süssen Schokolade laben können, müssen andernorts ganze Völker und Länder ein Leben führen, dass alles andere als süss ist.
Doch gibt es dafür zum Glück eine Lösung, für die ich an dieser Stelle auch gerade etwas Werbung machen möchte: Fairtrade-Schokolade. Diese Schokolade ist leicht zu erkennen, denn sie ist mit dem Fairtrade-Logo gekennzeichnet. Das Fairtrade-Logo garantiert, dass die Produktionsbedingungen vertretbar und die Löhne nicht ausbeuterisch tief waren. Leider ist immer noch nur etwa 1% (!) der Welthandelsware fairtrade-zertifiziert. Mit dem Kauf von Fairtrade-Schokolade und anderen Fairtrade-Produkten kann man mithelfen, dass die Süsse in unserem Leben nicht auf Kosten der Süsse im Leben Anderer geht.
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Hallo Carlo
AntwortenLöschenIch finde deinen Beitrag sehr spannend und finde es toll, wie du dein Schokoladeessen reflektierst. Ich bin auch der Meinung, dass es viel besser ist, Fairtrade Produkte zu kaufen, da dann die Arbeiter auch fair für ihre Arbeit bezahlt werden. Wer möchte schon zu einem Hungerlohn oder schlimmsten Falls gar keinem Lohn schwer arbeiten? Ich denke, dass wir uns beim Einkaufen viel mehr Gedanken darüber machen sollten.
Schokolade ist ein sehr gutes Beispiel für Ausbeutung und Weltwirtschaft. Gerade die Schweizer mit dem höchsten Schokoladenkonsum, sollten sich überlegen, was sie mit ihrem Konsumverhalten auslösen. Alternativen wie „Fairtrade“ werden kaum genutzt. Mit dem Einzug von Lidl und Aldi in die Schweiz, werden kaum mehr „Fairtrade“ - Produkte verkauft. Im Gegenteil die Einstellung: „Geiz ist geil“ liegt im Trend!
AntwortenLöschenFairtrade-Produkte sind eine tolle Sache. Es gäbe aber auch noch eine andere Möglichkeit, die sich momentan gerade anbietet. Man könnte sich zum Beispiel vornehmen, während der Fastenzeit auf Schokolade zu verzichten. Somit kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Man tut dem Körper etwas Gutes und unterstützt gleichzeitig den Fairen Handel.
AntwortenLöschenAber wie du ja beschrieben hast, setzt Schokolade Glücksharmone frei, welche dem Wohlbefinden natürlich auch gut tun.
Du sprichst von 1% der Waren, die fairtrade-zertifiziert sind. Das klingt nach sehr wenig und doch bin ich immer wieder erstaunt, wie viele Max Havelar Produkte es heutzutage schon gibt. Es lohnt sich also definitiv, die Augen offen zu halten.